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  1. Ketzer

Von der Aufnahme Augen auf

Songtext

Hörst du die Schritte schon, die Ketzer kommen leise. Ganz ohne Megaphon gehn sie auf die Reise. Sie wollen mit uns reden. Ja, sie wolln uns was erzähln von Veränderung im Leben, von der Möglichkeit zu wähln. Lass die bloß nicht rein hier. Schließ die Türen zu. Die entfachte Neugier lässt dich niemals mehr in Ruh. Solln deren Köpfe rauchen, schau nicht aus dem Fenster. Das Letzte was wir brauchen, sind noch mehr Hirngespenster. Solange es im Stadion noch Bier und Bratwurst gibt, solange uns der Kontostand am meisten noch bedrückt, solange jeder weiter fleißig auf „Gefällt mir“ klickt: Solange spielt hier keiner mehr verrückt. Siehst du die Schatten dort, sie stehn in unsrem Garten. Bitten höflich auf ein Wort und könnens kaum erwarten, die Tradition zu schänden, unsre Werte zu zerstörn. Den Spuk werd ich beenden, keine Lust mehr zuzuhörn. Der Vorratskeller ist randvoll, die Flinte steht bereit. Der Aktivistengroll geht vorbei, wir haben Zeit. Wirst sehn, wie schnell es aus ist, wenn sich einer traut. Die Mauern dieses Hauses hat mein Großvater gebaut. Solange es im Stadion noch Bier und Bratwurst gibt, solange uns der Kontostand am meisten noch bedrückt, solange jeder weiter fleißig auf „Gefällt mir“ klickt: Solange spielt hier keiner mehr verrückt. Das Konsumbedürfnis steigt. Der Warenexport steigt. Der Wirtschaftsindex steigt. Das Selbstverständnis steigt. Der Meeresspiegel steigt. Die Luftverschmutzung steigt. Die Flüchtlingsanzahl steigt. Der Volksvertreter schweigt. Solange es im Stadion noch Bier und Bratwurst gibt, solange uns der Kontostand am meisten noch bedrückt, solange jeder weiter fleißig auf „Gefällt mir“ klickt: Solange spielt hier keiner mehr verrückt. Solange spielt hier keiner mehr verrückt.